Bahnhof Bonn-Beuel
Bonn-Beuel, Beueler Bahnhofspl.

Walter Buschmann
Bahnhof Bonn-Beuel


Objektübersicht

Der Bahnhof besteht aus dem Empfangsgebäude, zwei Bahnsteigen mit Bahnsteigüberdachungen, einem Güterschuppen, den im Bereich des Empfangsgebäudes befindlichen Gleisen der Eisenbahnstrecke Köln – Niederlahnstein und der Zufuhr- und Ladestraße im Bereich des Güterschuppens.


Empfangsgebäude

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Empfangsgebäude von der Gleisseite, Foto 2008
Das Empfangsgebäude wurde zwischen 1870-80 erbaut und in den 30er Jahren erweitert. Es ist im Ursprung ein zweigeschossiger Putzbau mit fünf Achsen, Eingangsrisalit und Satteldach, gegliedert durch aufgeputzte Eckpilaster und ein Stockgesims. Das Gebäude wurde später um zwei Achsen unter Beibehaltung der Gliederungen nach Süden erweitert.

Im Norden schließt sich an den Kernbau ein vierachsiger, bauzeitlichen Gastronomieanbau mit Satteldach an. Es ist eingeschossiger Baukörper mit Mezzaningeschoss. Der Gastronomieteil wird ergänzt durch einen zweigeschossigen, dreiachsigen Gebäudewürfel mit Walmdach aus den 1930er Jahren.

Zur Gleisseite ist das Empfangsgebäude mehrfach verändert worden.

Die Stützen und Streben der hölzernen Bahnsteigüberdachungen sind mit Kerbschnitzerei verziert.


Güterschuppen

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Güterschuppen, Foto 2008
Dem Empfangsgebäude gegenüber ist der Güterschuppen in Fachwerkbauweise mit Satteldach angeordnet. Der Güterschuppen umfasst drei Bauteile: Bürotrakt, Güterschuppen um 1870/80, Güterschuppenanbau um 1910.

Beim Ursprungsbau des Güterschuppens aus der Zeit 1870-80 sind die Ausfachungen aus gelben Ziegeln mit und Ausbesserungen aus roten Steinen. Das Fachwerk ist mit Diagonalstreben ausgesteift.

An den Ursprungsbau schließt sich nach Süden ein Anbau an. Ausweislich eines historischen Fotos aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg muss der Güterschuppenanbau aus den Jahren vor dem Krieg stammen. Es handelt sich um einen Holzfachwerkbau mit flachem Satteldach und dadurch deutlich niedrigerer Firsthöhe als beim Güterschuppen aus der Entstehungszeit des Bahnhofes. Das Holzfachwerk ist einfacher gestaltet mit schlank-hochrechteckigen Gefachen direkt über den Rampen und kleineren Gefachen unter den Traufen. Nur wenige gebäudehohe Diagonalstreben dienen der Gebäudeaussteifung. Große Rechteckfenster mit kleinteiligem Sprossenwerk in Holz belichten die Halle. Die Halle öffnet sich zu den Rampen an beiden Traufseiten mit fünf großen Rolltoren. An der Südseite ist der Halle eine ursprünglich vollständig offene, heute mit einer Holzlattung verschlossene Ladebühne vorgelagert. Die Innenkonstruktion des Güterschuppenanbaus besteht, wie die des ursprünglichen Schuppens, im Inneren aus einer Reihe Mittelstützen aus Holz, die bis unter die Firstpfette reichen und zusätzlich durch Kopfbänder die Pfettenbalken auf etwa halber Höhe des Satteldachs tragen. Teil der Dachkonstruktion ist der zur Stadtseite weit auskragenden Teil des Satteldachs.

Der nördlichen Hallenseite ist ein ursprünglich drei- heute vierachsiger Bürotrakt vorgebaut. Er wurde in Klinkerbauweise mit stichbogigen Fensteröffnungen und Satteldach erstellt. Seine First­höhe ist etwas niedriger als die des Schuppens. Im Giebel befinden sich ein großes Fenster und ein Kellerabgang zum Lampen- und Petroleumkeller. Die aus der Erbauungszeit des Empfangsgebäudes stammende Güterabfertigung weist nur gering­fügige Veränderungen, z.B. durch den Einbau von Fenstern auf.


Gleisanlagen und Zufahrts-/Ladestraße

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Gleisanlagen, Foto 2008
Zwischen Empfangsgebäude und Güterschuppen liegen die Gleise des Bahnhofs mit zwei durchgehenden Gleisen zwischen den beiden Bahnsteigen und einem weiteren Durchgangsgleis östlich von Bahnsteig 2. Dieses Durchgangsgleis verzweigt sich im Bereich des Güterschuppens und führt mit dem Abzweig zur nördlichen Laderampe. Das direkt dem Güterschuppen vorgelagerte Lade- und Entladegleis endet ebenfalls an den nördlichen Laderampen. Ein viertes Gleis führt von Süden kommend auf den Güterschuppen zu und endet dort mit einem Prellbock. Die drei östlichen Gleise sind durch eine Weichenharfe miteinander verbunden.

Zum Güterschuppen gehört auf der Stadtseite eine Zufahrts- und Ladestraße. Die Zufahrtsstraße beginnt an der Siegburger Straße(heute Königswinterer Straße). Sie erschließt einen Freiladebereich nördlich des Güterschuppens mit einer früher kleineren, heute auf ganzer Länge zwischen Güterschuppen und Unterführung sich erstreckenden Rampe. Weiter südlich geht die Zufahrtsstraße über in die Ladestraße. Zufahrts- und Ladestraße sind mit Kopfsteinpflaster aus Grauwacke gepflastert.