Die Gesellschaft beauftragte den Eisenbahn Bau- und Betriebsinspektor Scheidtweiler mit Prüfung der Gegebenheiten und gründete ein Planungsbüro. Die Königliche Eisenbahn-Direktion Elberfeld stimmte dem Bau eines privat betriebenen Bahnhofes zu. Der Bahnhof entstand 1898/99 und erhielt die Bezeichnung Düsseldorf-Reisholz, obwohl er auf Benrather Gemeindegebiet entstanden war. Zur feierlichen Eröffnung berichtete der "Rheinländer General-Anzeiger der Bürgermeisterei Benrath" in einer seltsamen Reihung von den Aufgaben des Bahnhofes, der geeignet sei für "Personen-, Güter-, Gepäck- und Privatdepeschenverkehr, sowie für die Abfertigung von Leichen, lebenden Thieren, Fahrzeugen und Sprengstoffen." Der Bahnhof stand in Verbindung mit einem ausgedehnten Gleisnetz, das bis 1914 16 km Länge erreichte und 46 Betriebe mit dem Bahnhof und dem Rheinhafen verband. Der Betrieb dieser Privatbahn erfolgte mit vier Lokomotiven. Große Betriebe, die von den Standortvorteilen in Reisholz angelockt wurden, wie Henkel KGaA, Stahl- und Röhrenwerke Reisholz GmbH, Deutsche Shell AG u. a. wurden durch das Gleisnetz erschlossen. Die Versorgungssituation in Reisholz hatte sich mittlerweile noch verbessert durch das 1902 entstandene Wasserwerk der Gemeinde Benrath und das 1906-08 erbaute Großkraftwerk der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke.
Als konstitutiver Ausgangspunkt für die industrielle Besiedlung von Reisholz muss der 1898/99 entstandene Bahnhof gelten. Er ist in wichtigen baulichen Bestandteilen erhalten und besteht aus Empfangsgebäude, Wohnhaus und Zwischentrakt für Aborte und Nebenräume.
Das zweigeschossige Wohnhaus mit Satteldach steht in der gleichen Flucht wie das Empfangsgebäude und beherbergte wohl die Familie des Bahnhofsvorstehers. Es ist in gleicher Art wie das Empfangsgebäude durch Ziegel- und Putzflächen gegliedert. Die ursprüngliche Grundrissgliederung mit Holztreppe und den Türen aus der Bauzeit im Obergeschoß ist erhalten.
Der Bahnhof in Reisholz war Ausgangspunkt für die industrielle Entwicklung von Holthausen und Reisholz. Er muss als ein Focus für die Industrialisierung des Düsseldorfer Südens und als Zeugnis aus den Anfangstagen der für die Stadtbaugeschichte bedeutenden Industrieterrains AG angesehen werden.