Mannesmann-Röhrenwerk Düsseldorf-Rath
Düsseldorf-Rath, Rather Kreuzweg 106

Horst A. Wessel
Mannesmann-Röhrenwerk Düsseldorf-Rath


Das Unternehmen A. Mannesmann ist seit 1796 nachweisbar. Sein Gründer war ein aus der preußischen Grafschaft Mark nach Remscheid im Herzogtum Berg zugewanderter Osemundschmied, der in einer Hammerschmiede in Bliedinghausen bei Remscheid Arbeit, Unterkunft und die Frau fürs Leben fand. Gemeinsam mit einem Schwager errichtete er eine eigene Schmiede. Die dort hergestellten Feilenrohlinge ließ er im Verlagssystem bei den Handwerkern in der Umgebung hauen, bevor er sie in der eigenen Werkstatt härtete und heftete sowie anschließend unter seiner Marke, der Windmühle, und seinem Namen – gemeinsam mit fremden Waren – in den deutschen Staaten und im weiteren westlichen Europa verkaufte. Unter seinem Sohn Arnold und dessen Ehefrau Dorothea, die das Unternehmen nach dessen frühem Tod einige Jahre allein weiter führte, gelangte es zu erster Blüte. Das Paar hatte vier Söhne, die ihre Ausbildung u. a. in einem Handelshaus mit angeschlossener Fabrikation in Luxemburg erhielten.

Während sich anschließend drei von ihnen dem Vertrieb widmeten und dem Unternehmen neue Absatzmärkte in Süd- und in Osteuropa erschlossen, übernahm deren Bruder Reinhard die Verantwortung für die Fabrikation. Zunächst vereinigte er die gesamte Feilenherstellung an einem Ort unter seiner Leitung. Dadurch erreichte er nicht nur eine größere Fertigung, sondern auch eine bessere Qualität und Termintreue. Außerdem verwendete er nur bestes Stahlhalbzeug. In den 1850er Jahren ließ er von dem bekannten Architekten Christian Heyden und dem Bauunternehmer Christian Schmidt eine neue großzügige Produktionsanlage auf der anderen Seite der Bliedinghauser Straße errichteten. Bei der heutigen „Erfinderhalle“ handelt es sich um die ehemalige Schmelzhalle. Reinhard Mannesmann war der erste Feilenfabrikant in Deutschland, der die Dampfmaschine in der Produktion einsetzte. Nach der Einführung auch der maschinell betriebenen Feilenherstellung und der Entwicklung des Tiegelstahl-Verfahrens firmierte A. Mannesmann zu Recht als Feilen- und Gussstahlfabrik. Für deren Leistungsstärke spricht, dass ihre Erzeugnisse als einzige Kontinentaleuropas auf der ersten Weltausstellung 1851 in London ausgezeichnet wurden. Auch auf den weiteren Weltausstellungen sowie den bedeutenden Präsentationen wurden ihnen die höchsten Auszeichnungen zuerkannt.

Weltweit war man damals auf der Suche nach einem Verfahren gewesen, mit dem beliebig verformbare, druckbeständige Stahlrohre wirtschaftlich hergestellt werden konnten. Diese wurden vor allem benötigt von den Maschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbauern, auch von den Waffenherstellern. Der Bedarf an derartigen Stahlrohren war außerordentlich groß und versprach glänzende Gewinne. Viele hatten sich daran vergeblich versucht, auch der Vater Reinhard Mannesmann. Erst in der Nacht vom 21. auf den 22. August 1886 hatten die Söhnen Reinhard und Max den gewünschten Erfolg. Allerdings handelte es sich dabei noch nicht um ein marktfähiges Rohr, sondern um einen dickwandigen Hohlkörper, der zunächst sehr umständlich auf eine dünnere Wandstärke gebracht werden musste. Erst das im März 1891 Max Mannesmann patentierte Pilgerschritt-Verfahren brachte die endgültige Lösung. Seitdem bilden beide Verfahren gemeinsam das Mannesmann-Verfahren



Das Werk Rath bei Düsseldorf

Steigende Aufträge für Rohre nach dem Mannesmann-Verfahren sollte durch den Bau eines weiteren, größeren Mannesmannröhren-Werkes in Deutschland entsprochen werden. Als Standort empfahl sich das damals noch selbständige Rath wegen seiner Nähe zum Ruhrgebiet und zu Düsseldorf, dem Schwerpunkt der Röhrenindustrie. Der Norden Düsseldorfs war verkehrsgünstig gelegen und die kleinbäuerliche Bevölkerung bot ein gutes Arbeitskräftereservoir. Allerdings dauerte die Fertigstellung wegen der Schwierigkeiten bei der Genehmigung des Eisenbahnanschlusses und der beträchtlichen Terminüberschreitungen der beauftragten Maschinenfabriken wesentlich länger als geplant.

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Schaubild. Werk Rath I (Walzwerk) um 1910. Quelle: Salzgitter AG - Konzernarchiv/ Mannesmann-Archiv in Mühlheim an der Ruhr
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Schaubild. Werk Rath II (Schweißwerk) um 1910. Quelle: Salzgitter AG - Konzernarchiv/ Mannesmann-Archiv in Mühlheim an der Ruhr
Das neue Mannesmannröhren-Werk war als Ersatz für Remscheid gedacht; beim Bau sollten alle bisher gemachten Erfahrungen berücksichtigt werden. Neben den Remscheider Anlagen sollte vor allem die Remscheider Belegschaft, die das Mannesmann-Verfahren wie keine andere beherrschte, eingesetzt werden. Der Stilllegungsbeschluss war bereits gefasst und wurde schließlich rückgängig gemacht, weil sich bei der Aufbereitung von fehlerhaftem Material neue, günstige Geschäftsaussichten eröffneten und die eingegangenen Aufträge auf Remscheider Spezialitäten wegen der sich verzögerten Fertigstellung des neuen Werkes in Rath hier gewalzt werden mussten. Weil außerdem die Beschäftigten wenig Neigung zeigten, mit ihren Familien nach Rath umzusiedeln, wurde Remscheid weiterbetrieben und für seine Spezialitäten modernisiert. Als die Werke in Rath um die Jahrhundertwende in Betrieb gingen, zählten sie zu den größten und leistungsstärksten Werken ihrer Art. Wiederholt wurden hier Pionierleistungen erbracht. Im Schweißrohrwerk, dessen Produktion nach wenigen Jahren auf die Herstellung von Großrohren ausgerichtet wurde, waren das moderne Schweißverfahren sowie die Herstellung von Turbinenrohren und von Fässern.

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Luftbild des Werks von 2005. Quelle: Salzgitter AG - Konzernarchiv/ Mannesmann-Archiv in Mühlheim an der Ruhr
Im Mannesmannröhren-Werk Rath wurden immer längere Stahlrohre in einer Hitze gefertigt. Fast alle modernen zentralen Wasserversorgungsanlagen in Deutschland sowie weltweit, ferner die Fernwasserleitungen wie die Harzwasserleitung und die Anlage zur Versorgung des Großraum Stuttgarts und der Schwäbischen Alb aus dem Donauries erhielten ihre Rohre aus Rath. Das gilt ebenso für die Laternen- und Oberleitungsmasten, die alle Großstädte in der Welt stolz präsentierten. Übrigens war das Werk auch hinsichtlich der Personalführung und der kaufmännischen Verwaltung führend. Es war das erste im Konzern, das eine Lehrwerkstatt und ein Forschungslabor einrichtete und betrieb, das neuartige Erkenntnisse hinsichtlich der Personalauswahl, des Einsatzes und der Entwicklung nutzte, das auch das Hollerith-Verfahren für die statistische Auswertung von Massendaten in der Produktion und der Entlohnung einführte. In der ersten Hälfte der 1920er Jahre erhielt das Werk ein neues Walzwerk, mit dem nach dem Mannesmann-Verfahren bis heute die größten Stahlrohre weltweit gewalzt werden. In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre entstand an der Stelle der ins Mannesmann-Hüttenwerk in Duisburg-Huckingen verlagerten Schweißrohrfertigung ein neues Röhrenwerk, in dem Rohre mittlerer Dimension nicht nach dem Mannesmann-, sondern noch wirtschaftlicher nach dem Stoßbank- bzw. nach dem Press- und Zieh-Verfahren hergestellt wurden. Letzteres ist nach dem Krieg auf Befehl der Siegermächte demontiert worden. Das Mannesmann-Walzwerk aus den 1920er Jahren und das Stopfenwalzwerk arbeiten – in stark modernisierten Ausführungen – noch heute im Werk Rath. Dieses gehört (wie das um dieselbe Zeit in Reisholz bei Düsseldorf von Heinrich Ehrhardt gegründete Röhrenwerk) zum französischen Röhrenkonzern Vallourec.


Teile des Werks Rath sind in die Denkmalliste eingetragen. In den Texten zur Eintragung der denkmalwerten Bauten heißt es (Text: Dr. Heimeshoff / Untere Denkmalbehörde – Institut Denkmalschutz und Denkmalpflege - Düsseldorf):


Reparaturschmiede

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Reparaturschmiede. Foto: 1995
Gebäude 101 (A 27): Baujahr 1899, Bauausführung: Firma Gerhard Florack Söhne. Die Giebelseite der Reparaturschmiede ist in drei Achsen geteilt. Die Gliederung erfolgt durch Lisenen. Sie ragen über die Giebelkontur hinauf und tragen quer zum Gebäude ausgerichtete Satteldachaufsätze. Im Gegensatz zu den dunklen Ziegeln der Wandflächen sind die Gliederungselemente in hellen roten Ziegeln ausgeführt. Ein gestufter Fries verbindet die Lisenen entlang der Giebelkontur, die über der Mittelachse einen Höhenversatz aufweist. Das Gebäude wird durch Rundbogenfenster (Metallsprossen) belichtet. In der Mittelachse der Giebelseite öffnet sich ein Tor mit rundbogigem Oberlicht. Darüber gliedert eine Rundöffnung mit Lamellen die Fassade. Die Öffnungen werden durch Ziegelbögen betont. Fünf Achsen mit Rundbogenfenstern (Metallsprossen) kennzeichnen die Längsseiten. Auch hier gibt es eine Lisenengliederung. Das Satteldach, eine Metallkonstruktion, setzt über einem Klötzchenfries an. Die Innenwände der Halle zeigen einen weißen Schlämmanstich.


Elektrische Zentrale und Hydraulik, Presswasserwerk

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Innenanlage des Presswasserwerks, elektrische Zentrale von 1921.
Gebäude 166 (B 17): Baujahr 1921, Bauausführung: Firma Salz und Schmitz. Das Backsteingebäude zeigte eine Pilastergliederung aus Beton. Der obere Wandabschnitt ist ebenfalls betonsichtig. Zwischen der Gliederung belichten hohe Metallsprossenfenster das Gebäude. Zusätzlich erfolgt die Belichtung durch verglaste Satteldachflächen. Zwei dieser Dächer sind parallel angeordnet. Das nördliche dieser Dächer ist kürzer. Es wird westlich durch einen rechteckigen Dachaufbau begrenzt. Im südlichen Westgiebel befindet sich ein Lünettenfenster. Das Innere wird durch die Betonkonstruktion mit Galerie und Konsolen, wohl für eine Kranbahn gedacht, geprägt. Vor der verglasten Schaltwarte verläuft ein Balkon mit Ziergeländer. Im Raum sind Presswasserpumpen aus den Jahren 1922, um 1940 und aus den 1960er Jahren aufgestellt. Das Presswasser wird in Stahlzylindern aufbewahrt


Walzendreherei

Gebäude 102 (A 24): Baujahr 1921, Bauausführung: Firma Salz und Schmitz. Die Walzendreherei ist an die rückwärtige Giebelseite der Reparaturschmiede angebaut. Es handelt sich um einen Backsteinbau mit verputzten Lisenen. Er ist höher als die Reparaturschmiede und hat ein geknicktes Giebelprofil. Die mittlere, verglaste Dachfläche setzt sich in der Höhe deutlich ab. Hier befindet sich ein Rundfenster. Auch die äußeren Steildachflächen sind verglast. Durch Wandvorlagen paarig zusammengefasste Rundbogenfenster (Metallsprossen) belichten das Haus. Das Gebäude wird durch ein Tor in der nordöstlichen Giebelwand erschlossen.


Arbeiter-Speisesaal und Beamtenkasino

Gebäude 150 (A 7): Baujahr 1926-1927, Bauausführung: Firma Gerhard Florack Söhne. Das zweigeschossige Backsteingebäude mit unregelmäßigem Grundriss steht unmittelbar am Rather Kreuzweg. Der nordwestlich ausgerichtete Bauteil ist eingeschossig und hat expressionistisch gestaltete, verglaste, arkadenähnliche Öffnungen. Zur Straßenseite sind sie schmaler. Hier belichten drei schmale Fenster mit angeglichener Gestaltung das Haus. Sie haben Ziergitter. Solche Fenster gibt es auch auf der Südostseite des Bauteils. Sie haben geknickte Stürze. Dieser Bauteil hat ein Flachdach mit weit vorkragendem Gesims. Der Hauptbaukörper mit ziegelgedecktem Walmdach parallel zur Straße und auf die gleiche Weise gedecktem Satteldach in die Tiefe des Grundstücks wird durch hochrechteckige Fenster belichtet. Die rückwärtige Giebelseite zeigt am Erdgeschoss gebänderte Eckbetonungen und Wandvorlagen über dreieckigem Grundriss, die vier Achsen mit breiten Fenstern bilden. Das Obergeschoss öffnet sich mit acht paarig angeordneten Fenstern. Das Giebelfeld wird durch ein Gesims abgesetzt.

Das Gebäude 150 wurde 1940 bis 1942 nach einem Entwurf von Dr. ing. Hans Väth, Regierungsbaumeister a.D., unter Betreuung durch die Organisation „Speer“, Baugruppe Langer, Untergruppe Dr. ing. Schulz, Düsseldorf, in Teilen aufgestockt. 1952 bis 1954 erfolgte ein Umbau mit Erweiterung u. a. mit Einbau einer Bühne.


Ausstellungshalle

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Werksfeuerwehr posiert vor der Ausstellungshalle um 1912. Quelle: Salzgitter AG - Konzernarchiv/ Mannesmann-Archiv in Mühlheim an der Ruhr
Gebäude 157 (A 15): Baujahr 1909, Bauausführung: Karl Quedenfeld. Das Gebäude wurde auf dem Werksgelände in eine Speiseanstalt umgenutzt. 1915 bis 1916 wurde das Haus an der Apsis durch die Firma Gerhard Florack Söhne erweitert. 1937 bis 1938 erfolgte unter Dr. ing. Hans Väth der Umbau zu einer Rettungsstelle mit Mannschaftsunterkunft. Das Gebäude erhielt eine Zwischendecke, neue Fenster im Erdgeschoss, neue Grundrisse und einen neuen Eingangsvorbau.

Es handelt sich um ein verputztes Gebäude mit Apsis. Vor die Haupteingangsseite tritt ein Vorbau aus den Jahren 1937 bis 1938, als das Gebäude zweigeschossig ausgebaut wurde. Beiderseits des Vorbaus zeigt das Objekt je eine Achse mit Lunettenfenster im oberen Teil. Moderne hochrechteckige Fenster gliedern die Achsen in der unteren Ebene. Über dem modernen Vorbau tritt noch der neubarocke, geschweifte Giebel der alten Mittelachse in Erscheinung. Acht Fensterachsen gliedern die Längsseiten des Hauses. Sie werden durch Lisenen zu je Zweien zusammengefasst. Alle Fenster und Türen im unteren Bereich stammen aus der Umbauphase 1937 bis 1938. Die bauzeitlichen Fenster setzen über gestuften Gesimsen an. Zwischen den Lisenen, oberhalb der Rundbogenfenster, gliedern angedeutete Gebälkköpfe die Wand. Die Apsis ist fünfseitig ausgeführt. Sie hatte ursprünglich Rundbogenfenster. Die Dächer setzen über einem Gesims an. Das Walmdach wird von einer Metallkonstruktion getragen und hatte ursprünglich ein Oberlicht.


Schaustücke und Ehrenmal auf dem Werksgelände Rath

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Schwungrad der Pilgerstraße von 1909. Foto: Gregori, 2015
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Schrägwalzwerk aus Remscheid von 1907. Foto: Gregori, 2015
Schwungrad aus dem Werk Lierenfeld, verbunden mit einem Antriebsaggregat aus Rath.
Schrägwalzwerk aus Remscheid (1907) bei Tor 5.
Pilgerwalzwerk aus Remscheid (1909) bei Gebäude 159.
Röhrenschlange Auf vier gemauerten Sockeln erhebt sich die sogenannte Röhrenschlange, ein in sieben Bögen aufsteigendes Objekt, das während der Ausstellung „Schaffendes Volk“ 1937 ausgestellt war.
Ehrenmal Über einem zweifach gestuften Sockel kniet eine nackte Männerfigur auf dem linken Knie. Das rechte Bein ist angewinkelt. Die Bronzefigur blickt schräg nach links mit geneigtem Kopf, die Arme seitlich ausgestreckt. Der kleinere, obere Teil des Sockels trägt auf der Vorderseite die Inschrift „Den Toten“. Auf der Oberseite des breiten, unteren Sockels setzt sich die Inschrift fort: „ zum ehrenden Gedenken“. Die Buchstaben bestehen ebenfalls aus Bronze.




Literatur

• Horst A. Wessel, Kontinuität im Wandel. 100 Jahre Mannesmann AG 1890-1990, Düsseldorf 1990
• Horst A. Wessel, Mit Engagement und Kompetenz für eine runde Sache. Mannesmannröhren-Werke GmbH 1846-2005, Salzgitter 2006
• Kornelia Rennert, Wettbewerber in einer reifen Branche. Die Unternehmensstrategien von Thyssen, Hoesch und Mannesmann 1955-1975, Essen 2015
• Walter Buschmann, Die Mannesmann-Halle in Remscheid-Bliedinghausen, in: Horst A. Wessel, Die Geburtsstätte des nahtlos gewalzten Stahlrohres, Essen 2012, S. 71-94
• Jörg A. E. Heimeshoff, Denkmalpflege in Düsseldorf. Bericht des Instituts für Denkmalschutz und Denkmalpflege über das Jahr 2008, in: Düsseldorfer Jahrbuch 79(2009), S. 415-432