Die Straßenseite der Hauptverwaltung gliedert sich in einem 7-achsigen Mittelteil mit axial gelegenem Haupteingang und zwei 5-achsigen, etwa 1,0 m vor die Hauptflucht vorspringenden Seitenrisaliten. Der Haupteingang ist betont durch ein kubischen ausgebildetes Portal aus Naturstein mit Freitreppe und doppelflügliger Holztür. Über der Eingangstür befindet sich in erhabenen Buchstaben die Inschrift: „Felten & Guilleaume Carlswerk Actien-Gesellschaft“. Die Inschrift wird in den pilasterartig geformten Seitenfeldern flankiert von oval geformten Medaillons mit Blattwerk.
Die Straßenfassade erhebt sich über einem dunkel in Basaltlava abgesetzten Sockel und wird dominiert durch pilasterartige Wandpfeiler, die in Monumentalordnung vom Sockel über drei Geschosse hinweg bis zur Traufe reichen. Die großen Rechteckfenster zwischen den Pfeilern sind eingebunden in verputzte Wandfelder, wobei die eingetieften Brüstungen durch zweifach vorspringende Putzflächen mit rechteckigem Blattmedaillon betont sind.
Das Gebäude war ursprünglich mit einem hohen, verschieferten Walmdach gedeckt und das vierte Geschoß durch ein verschieferten Fußwalm optisch noch dem Dachbereich zugeordnet. Das darüber sich aufbauende Walmdach ist wohl nach Kriegsschäden 1950|51 durch zwei Vollgeschosse ersetzt worden, während der Fußwalm zwischen dem dritten und vierten Obergeschoß erhalten ist. Das Gebäude ist vollständig unterkellert. Der Keller wird durch große Rechteckfenster im Sockel belichtet.
Architekturgeschichtliche Vorbilder sind in der Architektur der F & G-Hauptverwaltung noch spürbar, doch ist die verwendete Formensprache stärker der besonders in Berlin durch Peter Behrens (für die AEG) und später Hans Hertlein (für Siemens) entwickelte Pfeilerarchitektur zuzuordnen. Diese Architektur ist geprägt von einer Dominanz der Vertikalen und der weitgehenden Auflösung der dazwischen liegenden Wandfelder in großformatige Rechteckfenster. In der Innenkonstruktion werden Stützen aus gewalzten Stahlprofilen, die aus Brandschutzgründen mit Putzträgern und Putz verkleidet wurden. Diese Skelettkonstruktionen wirken zwar im Erscheinungsbild bereits wie Betonarchitekturen, sind aber noch traditionell den Eisen- und Stahlbauten verbunden. Diese Bauten sind ein Hinweis für die nur langsam sich durchsetzenden Betonkonstruktionen, denen wegen mangelnder Erfahrungen mit dieser Bauweise noch lange Misstrauen entgegengebracht wurde. In den Fassaden jedoch spiegeln die ab 1910 auf dem Carlswerksgelände entstandenen Bauten, wie auch ihre berühmteren Berliner Vorbilder wichtige Beiträge zur Entstehung der Moderne. (Walter Buschmann)
Nach dem Krieg wurden die Bögen ersetzt durch mit Ziegeln verblendete Pfeiler und Unterzüge. Der Verbindungsgang ist verputzt, wird über Rechteckfenster belichtet und ist mit einem schiefergedeckten Satteldach gedeckt. Die Bereiche zwischen den Fenstern sind eingetieft mit zweifach wieder vorspringenden Putzfeldern. Mittig sitzt auf dem Dach ein Türmchen mit geschweifter Haube und Uhr.
Die erhaltene Pförtnerloge ist eine in die Mittelöffnung des Verbindungsganges frei eingestellte Stahl-|Glaskonstruktion aus den frühen 1950er Jahren mit ziegelverblendetem Sockel und vorkragendem Dach. Die Gebäudeecken sind gerundet.
Zum Tor III gehört eine LKW-Waage mit zwei Wiegefeldern und Wiegehäuschen. Das Wiegehäuschen ist in gleicher Art wie das Pförtnerhäuschen im Stil der 1950er Jahre mit weit überkragendem Dach und gerundeten Gebäudeecken gestaltet. (Walter Buschmann)