Felten & Guilleaume | Carlswerk-Kabelwerk III
Köln, Schanzenstraße
Die Kabelfabrik entstand am Standort der Gasbehälter des Mülheimer Gaswerks. Die neue Anlage wurde direkt angefügt an das noch aus der Gaswerkszeit stammenden
Gebäudes 302. Dieses war nach dem Erwerb des Gaswerksgeländes durch Felten & Guilleaume 1937 zur Gummiadern- und Kabelfabrik umgebaut worden.
Ausbau und Erweiterung dieser Anlage durch die Halle von 1953/54 stand im Zusammenhang mit der Produktionsaufnahme von Kunststoffkabeln.
Innenkonstruktion. Detail. Foto 2008
Die Kabelfabrik 3 besteht aus einer weitgespannten Halle mit zwei Kopfbauten für Büros, Lager, Mischräume, Schlosserei und Speisesaal. Die Fassaden sind in
Ziegelmauerwerk erstellt mit Rechteckfenstern für die mit Flachdächern gedeckten Kopfbauten. Die Halle wird über große Fensterflächen mit
Metallsprossenfenstern in der Trauffassade sowie durch große, das Bild der Halle prägende Belichtungsraupen mit Dreiecksquerschnitt belichtet.
Die Halle wird von flachen Bogenbindern in Dreigelenk-Konstruktion überspannt. Die Binder lagern seitlich auf Rollenlagern. Zur Aufnahme der Horizontalkräfte
dienen Zugstangen zwischen den Fußpunkten jedes Binders. Die Dachhaut aus Betondielen wird getragen von querlaufenden Betonrippen über den Bogenbindern. Die
Vertikalkräfte aus der Dachkonstruktion werden durch Betonstützen aufgenommen. Auch im Innenraum wird das Erscheinungsbild der Halle stark durch die
Eberspächer-Fenster geprägt. (Walter Buschmann)