Derartige Einrichtungen der Glashütte sollten „recht viele Arbeiter an die Fabrik fesseln, und manchen Wanderlustigen, der fortgezogen, haben sie wieder nach hier zurückgebracht“, so wurden 1902 die „Wohlfahrts-Einrichtungen“ der der Gerresheimer Glashüttenwerke beschrieben. Die Badeanstalt ersetzte den Glashütten-Arbeitern die Badezimmer, die in den Werkswohnungen damals noch nicht vorgesehen waren, und sie wurden bis 1970 zum Baden benutzt. Eine ähnliche Funktion nahm das Stadtbad an der Kettwiger Straße ein. Noch bis zu seinem Umbau zum „Düsselstrand“ wurde es lange von Bewohnern aus Flingern und Oberbilk besucht, deren Wohnungen bis Anfang der achtziger Jahre nicht über eigene Badezimmer verfügten. Auch das gab es noch im mondänen Düsseldorf des ausgehenden 20. Jahrhunderts.
Eine unrühmliche Rolle fiel dem Heyebad im Jahre 1933 zu. Das südliche Gerresheim um die Glashütte herum war das „rote Gerresheim.“ Die verschiedenen linken Gruppierung, als stärkste die KPD, dominierten hier klar. Seit dem Ende der 20er Jahren kam es wie im gesamten Deutschen Reich hier immer wieder zu Zusammenstößen der SA und linken Verbänden. Unmittelbar nach der Machtergreifung 1933 setzen überall in Düsseldorf Massenverhaftungen gegen Kommunisten und Sozialdemokraten ein. In der berüchtigten Razzia 1933 wurde das südliche Gerresheim von 3000 Polizisten und SA-Männern nach Waffen und Propagandamaterial durchsucht. Gefunden wurden Waffen, die die SA zuvor dort selbst versteckt hatte. Als Sammelstelle für die im Glashüttenbereich verhafteten 280 Kommunisten und Sozialdemokraten diente das Heyebad. Willy Kutz, der selbst im kommunistischen Widerstand aktiv war, schilderte später: „Ich wohnte in der Owenstraße 5. Die Wohnung wurde, wie übrigens alle anderen, von den Nazis auf den Kopf gestellt. Sie haben nichts gefunden, was sie gesucht haben. Aber im Stall hatte ich mein Mitgliedsbuch versteckt. Als das die SS gefunden hatte, genügte es, um mich zu verhaften und mit Prügel zum Heyebad zu führen und anschließend zum alten Polizeipräsidium in der Mühlenstraße.“ 1936 wurde Kutz nach schwersten Misshandlungen wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 2 ½ Jahren Zuchthaus verurteilt. Seine Vorbereitung zum Hochverrat bestand im Drucken und Verteilen von Flugblättern. Trotz der massiven Verfolgung gelang es, ein Netz von Gleichgesinnten aufrecht zu erhalten, um zunächst weiterhin vereinzelte Widerstandsaktionen und gemeinsame Treffen zu organisieren. Viele Düsseldorfer Kommunisten und Sozialdemokraten wurden zu hohen Zuchthausstrafen und Konzentrationslager verurteilt.