Schirmfunierfabrik Dültgen
Solingen, Dültgenstaler Straße

Jochem Putsch
Die Schirmfunierfabrik Gebr. Dültgen in Solingen


schirmfunierfabrik_duettgen
Dültgensthal, historischer Briefkopf.
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Häuser im Dültgenstal
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Haus im Dültgenstal
Die 1814 gegründete Fa. Dültgen hatte sich an der Mündung des Demmeltrather Baches in den Lochbach angesiedelt und nutzte noch bis 1830 die Wasserkraft beider Gewässer zum Antrieb der mechanisierten Produktion. Danach stieg man auch hier auf Dampfkraft um. In den 1860er Jahren beschäftigte das Unternehmen 80 Mitarbeiter, die zu einem erheblichen Teil in den firmeneigenen Arbeiterhäusern wohnten. Eine betriebseigene Unterstützungskasse und die 1845 gebaute Fabrikschule waren weitere Zeugnisse des sozial patriarchalischen Unternehmergeistes. Die Umbenennung der Ortschaft in Dültgenstal symbolisiert die Bedeutung des Unternehms. Nachdem der Exportkaufmann Schütte in das Unternehmen eingestiegen war, wurde es in Dültgen & Schütte umbenannt. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Belegschaft auf 230 Personen angewachsen, davon fast die Hälfte Frauen, die ungelernte Arbeiten in der durchgängig mechanisierten Fertigung der Einzelteile bzw. in den Montagesälen übernahmen. In den 1920er Jahren war auch Dültgen & Schütte von der Krise der Schirmindustrie betroffen, schaffte jedoch in den 1950er Jahren noch einmal den Aufstieg und beschäftigte mehrere hundert Personen. Anfang der 1970er Jahre wurde der Betrieb von dem rasant gewachsenen Solinger Konkurrenten Kortenbach & Rauh übernommen. Die Produktion wurde an den Hauptsitz des Unternehmens an der Weyerstraße verlegt.