Hofschaft Dahl
Solingen, Dahl 8-40

Jochem Putsch
Die Hofschaft Dahl in Solingen


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Hofschaft Dahl. Foto: Gregori, 2015
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Schmiede in der Hofschaft Dahl. Foto: Gregori, 2015
Die Hofschaft Dahl zählt zu den ältesten Hofschaften Solingens. Das Solinger Adressbuch aus dem Jahr 1886 gibt uns einen Einblick in die Sozialstruktur der zu diesem Zeitpunkt drei Jahrhunderte alten Hofschaft. Es zeigt sich, dass die ursprünglich durch Landwirtschaft geprägte Hofschaft zunehmend gewerblich bestimmt wurde. Neben August Piepenstock, dem Schmied vom unweit der Hofschaft gelegenen Dahler Hammer, lebten hier vorwiegend Beschäftigte der Solinger Schneidwarenindustrie mit ihren Familien. Im Adressbuch finden sich u.a. zwei weitere Schmiede, ein Taschenmesserfabrikant, vier Reider und ein Schleifer. Auch einige Arbeiter aus der nahe gelegenen Schirmfabrik Hammerstein waren hier ansässig.

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Richterhaus in der Hofschaft Dahl. Foto: Gregori, 2015
In den 1970er Jahren sollte das in der Hofschaft gelegene sogenannte „Richterhaus“ und weitere benachbarte Gebäude einer Verbindungsstraße zwischen den Stadtteilen Wald und Höhscheid weichen. Das Projekt „Mitteltangente“ scheiterte jedoch schließlich mangels Finanzierbarkeit. Nachdem der Landeskonservator die Hofschaft Dahl im März 1982 zum „Denkmal der Woche“ erklärt hatte, entschied sich der Stadtrat, das Richterhaus zu erhalten.
Später wurde das Geburtshaus von Peter Knecht – einem bedeutenden Solinger Kaufmann, der durch sein soziales Engagement gegen das Warenzahlen in den 1840er Jahren berühmt geworden war – in die Hofschaft Dahl transloziert.