Kokerei Zollverein | Feingasreinigung
Essen
Walter Buschmann
Feingasreinigung


Bis weit ins 19. Jahrhundert spielte die Abgabe von Koksofengas in Stadtgasnetze eine bedeutende Rolle. Voraussetzung zur Nutzung des Gases für Beleuchtung und Haushaltszwecke war die Entfernung des Schwefels aus dem Gas. Seit einer Erfindung von Franz Lenze Mitte der 1920er Jahre gab es Turmreiniger, von denen erste Exemplare in Alsdorf (Kokerei Anna/Alsdorf; und Hamborn (August-Thyssen-Kokerei) 1927/28 entstanden. Anders als bei der Turmreinigung in Alsdorf (Abbruch 1995) verzichtete Schupp auf eine Außenwirkung der Reinigertürme und umhüllte sie vollständig mit einem Gebäude. Die beeindruckende Ästhetik der Essener Feingasreinigung resultiert aus dem Kontrast des kubischen Gebäudekörpers und den filigranen Elementen der Krananlagen.
eisenhuette
Außenansicht
Die Feingasreinigung der Kokerei Zollverein ist eine kubusförmige Stahlfachwerkhalle von 1958 (Arch. Fritz Schupp). In ganzer Gebäudetiefe ist ein niedriger Seitentrakt angegliedert mit Krananlage zur Beschickung der Reinigertürme mit Eisenerz. Auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite der Fassade leicht vorgelagertes Treppenhaus. Über dem Gebäude befindet sich eine fahrbare Verladebrücke zum Einsatz und zur Entnahme der Behälter aus den Reinigertürmen. Im Inneren der Halle stehen in vier Reihen je drei gebäudehohe Reinigertürme aus geschweißten Stahlblechen.