Abbaufeld
4.500 ha
Betriebsfläche
rd. 1.700ha
Abraumleistung
70 - 90 Mio t m³
Kohleförderung
- rd. 20 Mio t / Jahr
- bis zu 45m starke Kohleflöze, bis zu 230m unter Erdniveau; Gesamtlagerstätte: ca.: 1 Mrd t Kohle; derzeit noch etwa 260 Mio t
- Einsatz im Kraftwerk Weisweiler
Beschäftigte
ca. 600 Mitarbeiter
Schaufelradbagger
(Bagger- und Absetzerbezeichnung entspricht der Förderleistung in m³/Tag)
1x 80.000er
4x 110.000er, darunter der weltweit erste Bagger für 100.000 m³ mit der Nummer 255, 1955 gebaut für den Großtagebau Fortuna und 1976 überführt in den Tagebau Inden 4x 110.000er
Abraumhalde
Halde Nierchen zwischen Eschweiler und Langerwehe
Aussichtspunkte
Lamersdorf
Neu-Lohn
Kirchberg
Schophoven
Auf dem mit einem Raupenfahrwerk ausgestatteten Baggerunterbau stützt sich, auf einem Kugellaufring gelagert, ein zylindrischer Mittelaufbau ab, an den die zur Verladeanlage führende Bandbrücke angesetzt ist. Auf dem Mittelaufbau sitzt auf einem Kugellaufring gleicher Konstruktion der ebenfalls schwenkbare Baggeroberbau, bestehend aus zwei dreiecksförmigen Stahlkonstruktionen, von denen die eine mit Gegengewichtsausleger und Traggerüst feststeht, während bei der anderen der Schaufelradausleger mittels eines am Traggerüst aufgehängten Flaschenzuges aus 24 Stahlseilen bewegt werden kann.
Der Bagger förderte im Mai 1956 die erste Kohle in Fortuna und wurde anschließend bis Dezember 1975 im Abraumbetrieb eingesetzt, bevor er im Februar 1976 in den Tagebau Frimmersdorf überführt wurde. Nach der endgültigen Stilllegung des Zugbetriebs in Frimmersdorf erfolgte hier 1983 die Umrüstung der Zugbeladungsanlage auf einen Bandbeladekopf. Im Herbst 1991 wechselte Bagger 255 erneut seinen Standort und wurde auf einer 26 km langen Strecke in den Tagebau Inden gefahren.
Der Tagebau Inden war 1957, in unmittelbarer Nachbarschaft des Tagebaus Zukunft-West der Braunkohle-Industrie AG (Biag) »Zukunft« gelegen, zur Kohleversorgung des neuen RWE-Kraftwerks Weisweiler von dem RWE-Tochterunternehmen Braunkohlen- und Brikettwerke Roddergrube AG aufgeschlossen worden. Nach der Fusion der vier großen Braunkohlenbergbaubetriebe im rheinischen Revier zum Jahresende 1959 konnten die Abbauplanungen auf eine neue Basis gestellt werden. Der Tagebau Inden wurde 1969 gestundet und die gesamte Förderung für das Westrevier auf Zukunft-West konzentriert. Mit der absehbaren Auskohlung des Tagebaufeldes Zukunft-West begann 1981 der Wiederaufschluss des Tagebaus Inden mit einem neuen Drehpunkt südlich der damaligen Ortschaft Pattern. Bis 1987 wurden alle Tagebauanlagen und -geräte von Zukunft-West nach Inden überstellt.
Die unmittelbar nördlich der Autobahn A4 gelegenen Tagesanlagen des 1935 neu aufgeschlossenen Tagebaus Zukunft-West, unter ihnen mehrere Hallen in Stahlfachwerkbauweise mit Ziegelausfachung, sind heute Teil des Betriebsstützpunkts des Tagebaus Inden.
Schaufelradbagger 255 ist weiterhin in Betrieb, nachdem seit Mitte der 1980er Jahre in mehreren Stufen die gesamte elektrische Versorgungsanlage, die Kommunikationseinrichtungen sowie der Schaufelradkopf mit Schaufelradwelle und Antriebssystem vollständig erneuert worden sind. Er stellt ein herausragendes Zeugnis für den Stand der Großgerätetechnik nach dem Zweiten Weltkrieg dar, deren Entwicklung den Betrieb der Großtagebaue erst ermöglicht hat.
Quellen:
Tagebau Inden. Standort-Flyer
https://www.group.rwe/unser-portfolio-leistungen/betriebsstandorte-finden/tagebau-inden (Stand 3. 8. 2020)
Literatur
Mit dem ersten 100 000er begann eine neue Abbau-Ära; in: Revier und Werk 30(1980), Heft 163, S. 24–25
Gärtner, Erwin: Entwicklungstendenzen in der Geräte- und Fördertechnik der rheinischen Braunkohlentagebaue; in: Braunkohle, Wärme und Energie 7(1955), Heft 11/12, S. 226–241
Brabender, Alfred: Der neue Schaufelradbagger; in: Revier und Werk 5(1955), Heft 26, S. 3