1854 begannen die Abteufarbeiten für Schacht 1. In 30 Lachter (= 62,7 m) Entfernung wurde 1855 Schacht 2 angesetzt. 1856 waren beide Schächte bis zum Karbon niedergebracht. Die Bauten der Übertagesanlage entstanden 1854-57und 1857 konnte die Förderung aufgenommen werden. 1858 erfolgte die Umbenennung der Zeche, die ihren Namen nun von dem nahe gelegenen Schloß Oberhausen ableitete und über Abbaurechte für 11 Geviertfelder (ca. 24 km²) verfügte. Mit 183.712 t wurde 1860 das gesetzte Förderziel erreicht.
Nach Umgründung der Gutehoffnungshütte in eine Aktiengesellschaft 1873 expandierte das Bergwerk nach Norden durch Anlage neuer Schächte, die jedoch regelmäßig im Laufe der Entwicklung zu eigenständigen GHH-Zechen wurden: 1873 Osterfeld, 1897 Sterkrade, 1898 Vondern (Jahreszahlen jeweils Teufbeginn der Schächte).
Als 1908 Schacht 1 zu Bruch ging, erfolgte ein grundlegender Umbau der Übertageanlagen. Schacht 1 wurde verfüllt, neu abgeteuft und über dem Malakowturm mit einem Fördergerüst ausgestattet. Schacht 2 wurde 1911 verfüllt und neu abgeteuft. Der Malakowturm wurde abgebrochen und durch ein Fördergerüst mit Schachthalle in Stahlfachwerkkonstruktion ersetzt. Neue Maschinenhäuser, ein neues Kesselhaus, Wäsche und Brikettfabrik rückten die verbleibenden Reste der Malakowanlage in den Hintergrund. 1911/12 wurde die neue Toranlage mit Markenkontrolle erbaut. Im Zuge von Rationalisierungsmaßnahmen entstand 1922/23 noch ein neues, großzügiges Werkstattgebäude.
Während des Ausbaus der GHH-Zechen Osterfeld und Jacobi zu Großschachtanlagen wurde Oberhausen 1/2 1931 stillgelegt. In Teilen der Übertagebauten wurde die GHH-Konzernausstellung mit Musterstücken von Erzeugnissen, Modellen und Großfotos eingerichtet. Die Besichtigung ließ sich kombinieren mit einer Grubenfahrt zur 7. Sohle (609 m), wo ein Untertagekino mit 100 Sitzplätzen eingerichtet war und in einem Schaubergwerk mit betriebsfähigen Ausrüstungen alle Arbeitsgänge zum Abbau und zur Förderung der Kohle gezeigt wurden. Schausammlung und Besucherbergwerk waren noch bis in die 1950er Jahre in Betrieb und dienten mehr als 100.000 Besuchern aus dem In- und Ausland zur anschaulichen Erläuterung des Ruhrbergbaus. 1960 wurde die Anlage geschlossen, die Schächte verfüllt und die Tagesanlagen weitgehend abgebrochen. Von einem der anspruchsvollsten Bergwerke der Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Schächte durch Aufhöhungen im Gelände noch erkennbar, zeugen die noch erhaltenen Bergehalden sowie Torhäuser und Werkstattgebäude.
Die beiden Türme waren jeweils an drei Seiten eingebunden mit Seitenflügeln, Rückflügeln und dem 62,7 m langen Mitteltrakt. Der Mitteltrakt war gegliedert durch den dreiachsigen, übergiebelten Mittelrisalit mit Eckfialen, Laterne und Uhr im Giebeldreieck. Hier war der zentrale Zugang für die 700 bis 1000 Bergleute der Zeche. Hinter dem Mittelrisalit lagen Ankleide- und Verleseraum und darüber im Obergeschoß der Betsaal.
Auch am Schacht 2 standen zwei Maschinensätze: im rückwärtigen Flügel eine Wasserhaltungsmaschine mit 250 PS (Zylinderdurchmesser 80 Zoll = 2,08 m) und im Mitteltrakt eine 150PS starke Fördermaschine (40 Zoll = 1,04 m). In den Seitenflügeln, die jeweils wie zwei aneinandergereihte, fünfachsige Mittelflurhäuser ausgebildet waren, war neben dem Schacht 1 die Schmiede und neben dem Schacht 2 Wohnungen für Zechenangestellte untergebracht. Direkt an die Rückseite des Mitteltraktes angrenzend erstreckte sich das zweiteilige Kesselhaus für zwölf Cornwall-Kessel. In der Mitte, axial auf den Risalit des Mitteltraktes bezogen, erhob sich der ca. 50 m hohe Kamin. Mit Verbindungskanälen zu den Schächten diente der Kamin auch zur Wetterführung.
Vor den Türmen, parallel zur Hauptfront verlief auf Höhe der Hängebank (4,5 m) die aufgeständerte Transportbahn. Sie führte über Knappenstraße und Köln-Mindener-Eisenbahn hinweg zu einer Verladeanlage mit Separation. Die geförderte Kohle wurde auf eiserne Roste gestürzt und in drei verschiedene Korngrößen sortiert. Die feinste Korngröße ging in die unmittelbar sich anschließende Kokerei des Hochofenwerkes. Die beiden anderen Sorten wurden an die Walzwerke des Unternehmens oder den Handel geliefert.
Die Doppelmalakowanlage der Zeche Oberhausen zählte in der zeitgenössischen Literatur zu den großartigsten bergmännischen Anlagen des Kontinents.862 Nach Einbau der Fahrkunst sprach Coßmann im Berggeist863 von einer stattlichen "und nach einem consequenten Plane durchgeführten Bergwerksanlage", die "eben so sehr der Intelligenz und Humanität der Besitzer, als den ausführenden Maschinentechnikern und Grubenbeamten zur Ehre gereicht". Leise Kritik läßt jedoch Schönfelder anklingen, wenn er von einer "vielleicht zu splendiden Ausführung" spricht.
Der an den östlichen Pavillon anschließende Flügel hat in den eingetieften Wandfeldern schlanke, ovale Fenster. Über dem Satteldach dieses Flügels erhebt sich eine kupferbeschlagene Laterne mit hölzernen Lüftungslamellen.
Das westliche Torhaus ist winkelförmig ausgebildet. Der in das Zechengelände hineinragende Flügel endet in einem von Säulen getragenen, offenen Vorbau auf dem Grundriß eines halben Achtecks.
Die Torhäuser boten Räume für den Sanitätsdienst, Feuerwehr und Rettungstruppe. Das Pförtnerhaus ermöglichte die Belegschaftskontrolle durch das Hinz'sche Kartensystem.
Die Torhausanlage der Zeche Oberhausen ist ein gutes Beispiel für die überall in der Bergbauarchitektur nach 1900 zu beobachtende Tendenz, den Zechenzugang repräsentativ zu gestalten.
Zum Bau des neuen Werkstattgebäudes hieß es 1923 im Geschäftsbericht: "Zusammenlegung von Einzelbetrieben, übersichtliche Anordnung der Arbeitsstellen, leichtere Aufsichtsführung gestatten die Zahl der Handwerker um 30 % zu verringern.
Die Torhäuser sind darüber hinaus ein allgemein zur Jahrhundertwende in der Zechenarchitektur erkennbarer Versuch, die Nahtstelle zwischen Zeche und öffentlichem Raum durch Baukörper zu definieren. Die Zeche stellte sich mit diesen Bauten gegenüber der Öffentlichkeit dar. Darüber hinaus gab es für diese Bauten am Zecheneingang ganz praktische Gründe. Die verstärkt eingeführten Kontrollsystem mit Karten oder Marken wurden am Zechentor durchgeführt, so daß hier zumindest ein größeres Pförtnerhaus für die Markentafeln erforderlich war. Da die Tagesarbeiter ihr Essen durch Familienangehörige oft ans Zechentor gebracht bekamen, war es sinnvoll mit dem Pförtnerhaus auch die Kantine für die Tagesarbeiter hier anzuordnen und sie zugleich auch mit einer Kaue für die Tagesarbeiter zu verbinden. Auch die Sanitätsräume und das Totenzimmer lagen sinnvollerweise nahe dem Zecheneingang. Aus diesen gestalterischen und praktischen Gründen heraus entstanden für die Zechen der Jahrhundertwende entsprechende Toranlagen und zwar sowohl für Neuanlagen, wie auch zur Arrondierung von Altanlagen.
Das Werkstattgebäude von 1922 verweist auf die Rationalisierungsbestrebungen im Bergbau, die schon von dem Ersten Weltkrieg einsetzten und in den 1920er Jahren verstärkt fortgesetzt wurden.
• Bücher, Fritz: 125 Jahre Geschichte der Gutehoffnungshütte 1810-1935, Oberhausen 1935
• Der Bergbau der Hüttenwerke Oberhausen AG (HOAG), Essen 1961
• Gerhard Gebhardt, Ruhrbergbau. Geschichte, Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen, Essen 1957
• Gutehoffnungshütte. Aktienverein für Bergbau- und Hüttenbetrieb Oberhausen. Bericht aus Anlaß ihres 25jährigen Bestehens 1873-1898, Düsseldorf o.J. (1898)
• Günter, Roland: Oberhausen (= Die Kunstdenkmäler des Rheinlandes, Bd. 22), Düsseldorf 1975
• Huske, Joachim: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier, Bochum 1987
• Woltmann, Arnold/Frölich, Friedrich: Die Gutehoffnungshütte. Oberhausen, Rheinland. Zur Erinnerung an das 100jährige Bestehen, 1810-1910, Oberhausen 1910
• Woltmann, Arnold/Frölich, Friedrich: Denkschrift zur Erinnerung an das 100jährige Bestehen der Gutehoffnungshütte, Düsseldorf 1910